EWING 2008 ist ein gemeinsames Protokoll europäischer und nordamerikanischer Ewing-Sarkom-Studiengruppen. Das Protokoll zielt darauf ab, die Behandlung und die Behandlungsergebnisse von Patienten mit Ewing-Sarkomen zu optimieren. Das EWING 2008-Protokoll steht allen Patienten offen, bei denen lokalisierte oder metastasierte Ewing-Sarkome diagnostiziert wurden und die als geeignet für eine neoadjuvante Chemotherapie angesehen werden. Alle registrierten Patienten erhalten eine Induktionschemotherapie bestehend aus sechs Zyklen mit Vincristin, Ifosfamid, Doxorubicin und Etoposid (VIDE). Die Entscheidung über eine lokale Therapie muss nach dem fünften Zyklus der Induktionsbehandlung getroffen werden, wobei ein chirurgischer Eingriff mit oder ohne zusätzliche Strahlentherapie bevorzugt wird. Eine präoperative Strahlentherapie kann erwogen werden, um die Operabilität ansonsten inoperabler Läsionen zu verbessern. Bei Patienten mit lokalisierter Erkrankung oder mit Lungenmetastasen sollte nach dem 6. Zyklus der VIDE-Chemotherapie eine lokale Behandlung durchgeführt werden, die nach Möglichkeit eine vollständige Tumorresektion umfassen sollte. Die postoperative Strahlentherapie wird durch die Vollständigkeit der Operation und das histologische Ansprechen auf die Chemotherapie bestimmt.